Mittwoch, 24. Oktober 2007

Unvernünftig

Schon immer war ich bestrebt, in Rekordzeit meine Verletzungen zu heilen. Über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt, mich nicht auf andere zu verlassen, sondern mir selber zu helfen. Bislang bin ich damit immer sehr gut gefahren. Medikamente nehme ich nur sehr sehr selten. Sie lindern meist eh nur die Symthome, schneller gesund wird man dadurch meist nicht. Das ich im Bezug auf Schmerzen sogenannte Nehmerqualitäten habe... ja daran glaube auch ich mittlerweile.

Im Motorradrennsport ist das allerdings meiner Meinung nach eher normal :-)

Bereits im Flug bei einem Sturz denkt der normale Rennfahrer: "Hoffentlich bleibt alles heil am Mopped, hoffentlich ist der Aufprall gleich nicht so hart, das ich zum nächsten Zeitrainig dabei sein kann". Ich habe sooviele Rennfahrer gesehen, die mit Verletzungen gestartet sind, bei denen andere brav Zuhause liegen und sich ausruhen.

Es ist wohl dieser eiserne Wille und der Kampfgeist der auch mich lenkt und steuert...


Daher dürfte es dann auch nicht wirklich jemanden überraschen, das ich nur 1 Woche nach der Diagnose eines immer noch gebrochenen Schienbeines, knapp 3,5 Wochen nach dem Berlin Marathon mir heimlich meine Laufsachen anzog und mich vorsichtig auf den Weg machte, um herauszufinden, ob die vom Arzt verordnete Ruhepause bis Ende des Jahres nötig ist.


Ich bin also sehr langsam losgelaufen und nahm mir vor, wenn es gar nicht geht auch nach wenigen Metern zu stoppen und aufzuhören. Alles schien wie gehabt, an der vermeintlichen Bruchstelle spürte ich zwar ein ganz leichtes Ziehen, aber es war ok und ich lief einige Runden in gemütlichen Tempo um das Wahrzeichen von Bad Rothenfelde, den Salinen.

Nach knapp 5 km stoppte ich und war glücklich, endlich wieder ein wenig gelaufen zu sein.

Interessant ist, das dieser Lauf seit langem eigentlich der Lauf mit den wenigsten Schmerzen war.


Ich war mir sofort sicher, das die verordete Pause von 2,5 Monaten zu lang sein wird. Ok, ich werde sicher nicht gleich wieder täglich 15 km laufen, aber da es bereits jetzt recht gut klappt, steht einem baldigen Wiedereinsteig ins richtige Lauftraining kaum etwas im Weg.



Dienstag, 23. Oktober 2007

Verletzungspech, Chronologie

5. August:
Heftiger Sturz, verursacht durch einen unachtsamen Rennkollegen der mich von hinten "abgeräumt" hatte.
Erste Diagnose nach dem Röntgen im Dissener Krankenhaus:
Handgelenksbruch rechts, "nur" Prellungen im rechten Fuss
Es folgte ein leichter blauer Gips vom Orthopäden. Da der Fuss nicht sonderlich weh tat, wurde er zunächst nicht weiter behandelt.
Noch mit Gips nahm ich das nötige Marathontraining für Berlin (30.09.) auf.

10.September:
Der Gips kommt ab, Handgelenk ist nicht wirklich top. Hohe Trainingslaufumfänge. Fuss schmerzt eigentlich immer. Es wird auf die hohen km Laufleistung geschoben

22.September:
Beim letzten langen Lauf stich mich etwas in den Oberschenkel. Oberschenkel wird hart, dick und ist heiss. Besuch bei Doc Kietzmann. Antibiotika bis 27.09. Der rechter Fuss schmerzt plötzlich ziemlich heftig, wird bis zur Abfahrt am 28.09. nach Berlin überhaupt nicht besser.

30. September:
Ich starte trotz der Schmerzen im Fuss beim 34. Berlinmarathon. Es ist ja immerhin mein erster Marathon überhaupt. Ich schaffe die 42km unter großen Schmerzen im rechten Fuss. Die letzten 12km sind die Hölle für mich. Egal, erstmal "gefinisht". Ok, das geht noch viel schneller, wenn ich gesund bin...

01. Oktober:
Ich kann mit dem rechten Fuss nicht mehr auftreten und gehe zum Doc. Er glaubt an eine Überlastung, rät mir aber unbedingt zu einem MRT um ganz sicher zu gehen. Termine dazu dauern leider...


17.Oktober:
Beim MRT wird dann leider eindeutig ein Schienbeinbruch oberhalb des oberen Sprunggelenk festgestellt! Sofortige Ruhigstellung und Sportverbot bis Ende des Jahres! Aufgrund des immer noch nicht 100% wiederhergestellten Handgelenk kann ich keine Krücken verwenden. Da ich mittlerweile wieder auftreten kann, "einigen" wir uns auf möglichst viel Schonung aber ohne Gips. Unfassbar, das ich damit einen Marathon gelaufen bin

Fazit:
Ihr seht, es geht nicht alles immer glatt. Zumindest nicht bei mir in diesem Jahr. Aber es geht weiter, schon bald werden ich wieder richtig laufen können. Bis dahin wird halt geschwommen und Spinning bzw. Radgefahren

Der Beginn

Ab sofort werde ich Euch hier von meinen Erlebnissen und Erfahrungen beim Training und Rennen der verschiedensten Arten bericheten.

Ich bin sicherlich ein Späteinsteiger, doch mittlerweile habe ich schon einiges erlebt.
Ein kleiner Auszug:

Motorradrennen:
- IDM Supersport 600 (Internationale Deutsche Meisterschaft)
- IDM Superbike(Internationale Deutsche Meisterschaft)
- Yamaha R6 Cup
- Suzuki GSX-R Cup
- 24 h von Le Mans (Langstrecken Weltmeisterschaft)
- 24 h Speedweek (Langstrecken Weltmeisterschaft)
- Start im Rahmen des MotoGP Rennen am Sachsenring
- Start im Rahmenprogramm der Superbike WM

weiter:
- Halbmarathon
- Berlin Marathon

2008 werde ich meine sportlichen Ziele etwas verändern. Das Training für den Marathon und auch die Stimmung beim Berlin Marathon selbst, haben mir letztlich viel Spaß gemacht. Doch ein weitere Sportart geht mir nicht mehr aus dem Kopf: Triathlon und in dieser Disziplin die wohl bekannteste und härteste Variante: IRONMAN!

Als ich mir dieses Jahr den IRONMAN in Frankfurt anschaute, bekam ich Gänsehaut und fürchterlichen Respekt vor der Leistung 3,8 km schwimmen, 180km Rad und danach noch einen Marathon über 42 km zu absolvieren. Das waren(und sind) richtige Helden und Übermenschen für mich. Vermutlich jahrelanges Training auf gewaltig hohem Niveau. Anscheinend waren es die konditionell fittesten Menschen. Sie kämpfen gegen sich selber und die Uhr.

Dennoch beschloss ich, es selbst zu versuchen und meldete mich für 2008 in Frankfurt an.
Das bedeutet natürlich hartes Training. Nun gibts kein zurück mehr.
Ich werde also versuchen, Rennsport, IRONMAN, Job und Privatleben zu koordinieren. Dies ist meine Aufgabe und darüber werde ich hier berichten.